Leitlinien
Die Anforderungen an Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen ergeben sich aus dem Recht auf Bildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Beratungs- und Unterstützungsangebot bzw. ein umfassendes sonderpädagogisches Bildungsangebot. Deren individuelle Lern- und Entwicklungsbedürfnisse und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geben den Bildungsauftrag für Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen vor.
Zielsetzung einer subsidiär angelegten sonderpädagogischen Bildung, Unterstützung und Begleitung ist die Entfaltung der individuellen Persönlichkeit sowie die Erweiterung von Aktivität und die Sicherung von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
An den drei Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (Sonderpädagogik) in Freiburg, Heidelberg und Stuttgart werden in einem 18-monatigen Vorbereitungsdienst Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auf die vielfältigen Aufgaben an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, allgemeinen Schulen sowie an Einrichtungen mit sonderpädagogischen Handlungsfeldern ausgebildet. Die Einsatzfelder von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen haben sich im Zuge der Inklusion deutlich erweitert. Das Aufgabenspektrum reicht von der frühkindlichen über die schulische bis hin zur beruflichen Bildung.
Die Entwicklung der Berufsfähigkeit, die die Kompetenzbereiche
- Unterrichten,
- Beziehungen gestalten und Erziehen,
- Diagnostizieren,
- sonderpädagogische Maßnahmen planen und umsetzen,
- Kooperieren und beraten,
- Schule mitgestalten,
- Berufs- und Rollenverständnis entwickeln und gestalten
umfasst, ist übergeordnetes Ziel der Ausbildung. Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in diesen Kompetenzfeldern werden in engem Bezug zur Schulpraxis erweitert und vertieft. Die praktische Ausbildung und die Fähigkeit, das eigene erzieherische Handeln theoriegeleitet zu reflektieren, bilden einen zentralen Schwerpunkt im Vorbereitungsdienst. Diese Professionalisierung schließt neben der Erweiterung der fachlichen Kompetenzen auch eine vertiefte Klärung des Rollenverständnisses als Sonderpädagogin, als Sonderpädagoge und die Weiterentwicklung der Lehrerpersönlichkeit ein. Für diesen Prozess tragen alle an der Ausbildung beteiligten Personen eine gemeinsame Verantwortung.
Der Kompetenzerwerb umfasst verschiedene sonderpädagogische Arbeitsbereiche und Bildungsgänge und wird aufbauend auf das Studium in den sieben sonderpädagogischen Förderschwerpunkten angeboten:
- Emotionale und soziale Entwicklung
- Geistige Entwicklung
- Hören
- Körperliche und motorische Entwicklung
- Lernen
- Lernen bei Blindheit und Sehbehinderung
- Sprache